Beats per Minute (BPM) erklärt: Das Tempo hinter jedem Beat
Beats per Minute kurz BPM geben an, wie schnell ein Song läuft. Es ist der Pulsschlag der Musik. 60 BPM bedeutet: 60 Schläge in einer Minute. 120 BPM bedeutet: doppelt so schnell.
Welche BPM sind typisch für Hip-Hop, Trap und Boom Bap?
Jedes Genre hat seinen eigenen Geschwindigkeitsbereich. Die BPM geben die Richtung vor.
| Genre | Typische BPM | Wirkung |
|---|---|---|
| Boom Bap | 85–95 | Kopfnicker, rough, straight |
| Trap | 130–150 | Aggressiv, treibend, oft Halftime-Feeling |
| Lofi / Chillhop | 70–85 | Entspannt, laid-back |
| Drill | 130–145 | Dunkel, hart, energisch |
👉 Nutze diese Ranges als Ausgangspunkt. Danach gilt: Hör auf dein Gefühl.
Halftime, Normal Time und Doubletime im Vergleich
Viele stolpern über Begriffe wie Halftime oder Doubletime. Hier der Überblick:
| Begriff | Erklärung | Beispiel mit 120 BPM | Gefühl |
|---|---|---|---|
| Normal Time | Standard-Groove im 4/4 | Snare auf 2 und 4 | wirkt natürlich |
| Halftime | Groove fühlt sich halb so schnell an | Snare nur auf 3 | wirkt langsamer, schwerer |
| Doubletime | Groove wirkt doppelt so schnell | Snare auf 2 und 4, Hi-Hats oder Rap doppelt so schnell | wirkt schneller, energisch |
Visuelle Notation der Patterns
Normal Time (Kick auf 1 und 3, Snare auf 2 und 4):
Zählzeit: 1 2 3 4
Kick: X X –
Snare: – X – X
HiHat: X X X X
Halftime (Snare nur auf 3, Kick auf 1 und 3):
Zählzeit: 1 2 3 4
Kick: X X –
Snare: – – X –
HiHat: X X X X
Doubletime (Snare auf 2 und 4, HiHat 16tel, Kick auf 1 und 3):
Zählzeit: 1 2 3 4
Kick: X X –
Snare: – X – X
HiHat: X X X X X X X X
👉 Wichtig: Die BPM in der DAW bleiben gleich. Nur die Platzierung von Drums und die Dichte der Noten ändern, wie das Tempo empfunden wird.
Was bedeutet der 4/4-Takt?
Die meisten Hip-Hop-Beats laufen im 4/4-Takt. Das heißt: vier Schläge pro Takt.
Zähl laut: Eins – Zwei – Drei – Vier. Danach geht es wieder von vorn los.
So baust du das Grundgerüst:
- Kick auf die Eins und Drei
- Snare auf die Zwei und Vier
- Hi-Hat auf die Zählzeiten oder dazwischen
Das ist der Kern von fast jedem Hip-Hop-Beat.
Downbeat und Upbeat: Wo liegt der Unterschied?
- Downbeat: der Schlag direkt auf die Zahl.
- Upbeat: das „Und“ dazwischen.
Zählübung:
Eins – und – Zwei – und – Drei – und – Vier – und
Die Zahlen sind Downbeats. Die „und“ sind Upbeats.
Downbeats geben dir den Boden. Upbeats bringen Leichtigkeit und Groove.
Wie übst du BPM und Taktgefühl?
Nimm dir Zeit. Du musst den Beat fühlen, nicht nur hören.
Übung 1: Metronom (Normal Time)
- Stell dein Metronom auf 90 BPM.
- Klatsch auf die Eins und Drei.
- Schnippe auf die Zwei und Vier.
Übung 2: Mit der DAW (Halftime)
- Stell deine DAW auf 140 BPM.
- Normal wäre die Snare auf 2 und 4.
- Setz die Snare stattdessen auf die 3.
- Der Beat fühlt sich plötzlich wie 70 BPM an.
Übung 3: Doubletime fühlen
- Stell deine DAW auf 70 BPM.
- Kick und Snare normal (1+3, 2+4).
- Spiel die Hi-Hats als 16tel.
- Oder rappe doppelt so schnell über den Beat.
- Schon wirkt es, als wären es 140 BPM.
Wie zeigt deine DAW BPM an?
Jede DAW – ob Maschine, FL Studio, Logic oder Ableton – hat ein Feld oben im Interface. Dort stellst du die BPM ein. Das Metronom läuft im Hintergrund. Alles, was du einspielst, richtet sich danach.
So bleibt dein Beat tight und im Takt.
FAQ: Beats per Minute im Alltag von Producer:innen
Kann ich die BPM später noch ändern?
Ja. In jeder DAW kannst du die BPM hoch- oder runterdrehen. Achte nur darauf, dass Audio-Samples beim Time-Stretching nicht unnatürlich klingen.
Welche BPM passen zu Samples?
Wenn du ein Sample nutzt, orientier dich am ursprünglichen Tempo. Danach kannst du es leicht anpassen – aber extreme Änderungen machen den Sound oft kaputt.
Woran merke ich, ob ein Beat zu schnell oder zu langsam ist?
Vertrau deinem Gefühl. Wenn ein Rap-Flow stockt, ist der Beat zu langsam. Wenn er gehetzt klingt, ist er zu schnell.
Was ist der Unterschied zwischen BPM und Tempo?
BPM ist die Zahl. Tempo ist das Gefühl. Zwei Songs mit gleicher BPM können sich komplett unterschiedlich anfühlen (z. B. Trap in Halftime vs. Boom Bap).
Dein nächster Schritt
Starte klein. Nimm 90 BPM, bau den Grundbeat. Dann probier Halftime und Doubletime aus. So verstehst du, wie Tempo nicht nur eine Zahl ist, sondern ein Gefühl.
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